7.1 Einführung

Sakramente sind sichtbare Zeichen der unsichtbaren Wirklichkeit Gottes. Sie sind eine Begegnung mit Christus, der selbst das Ursakrament ist. Gegenüber den sieben Sakramenten, die in der römisch-katholischen Kirche Gültigkeit haben (Taufe, Abendmahl, Beichte, Firmung, Eheschließung, Krankensalbung, Priesterweihe), kennen die Kirchen, die der Reformation entsprungen sind, nur zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl. Luther selbst maß überdies auch der Beichte einen hohen Stellenwert bei, wobei bis heute umstritten ist, ob die Beichte in Luthers Theologie sakramentalen Charakter hat oder nicht. Unabhängig von dieser konkreten Frage wollen wir in diesem Kapitel auch die Beichte behandeln, weil sie – genau wie Taufe und Abendmahl – im unmittelbaren Kontext des Themas „Sünde und Rechtfertigung“ steht.