7.1.2 Das Abendmahl

„Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (Markus 10,45)

„Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s, gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmt hin und esst. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte, gab ihnen den und sprach: Nehmt hin und trinkt alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr’s trinkt, zu meinem Gedächtnis.“

Wie auch die Taufe geht die Feier des Abendmahls auf eine direkte Anweisung Jesu zurück und ist somit ein zentraler Teil christlichen Lebens. Für die katholische Kirche bildet die Eucharistie sogar „die Quelle und den Höhepunkt des gesamten christlichen Lebens“ (Lumen Gentium). In diesem Sakrament wird das historische Opfer Jesu am Kreuz mitten unter uns Gegenwart. Wir vereinigen uns mit Jesus, der seinen Leib am Kreuz für uns hingab und sein Blut für uns vergoss. Dieses Opfer, durch das uns Gott mit sich selbst versöhnt hat, bildet die Grundlage unseres christlichen Glaubens. Der französische Priester Jean-Marie Vianney (1786-1859) drückte es wie folgt aus: „Gott hätte uns Größeres gegeben, wenn er Größeres gehabt hätte als sich selbst.“

Die konfessionellen Streitigkeiten über die Art der Präsenz Christi sowie die korrekte liturgische Durchführung der Abendmahlsfeier ändern nichts daran, dass alle Christen im Sühneopfer Christi, dessen wir in dieser Feier gedenken, die Vergebung unserer Sünden und somit unser Heil bewirkt.